21 Dezember 2015

Besonderes aus dem Werkstattleben 2015

Das Jahr ist fast schon wieder vorbei. Einige Momente werden uns in schöner Erinnerung bleiben:



Vor Kurzem hat Margarete eine 10saitige Terzgitarre fertiggestellt – ein seltener Auftrag und deshalb eine spannende Herausforderung. Der Spieler, Dr. Stuehrk, der schon eine 8saitige Terzgitarre von uns spielt, besuchte die Werkstatt, um das neue Instrument in Empfang zu nehmen. Für uns eine schöne Gelegenheit, das Instrument gleich von einem versierten Spieler hören zu können. Es hat uns allen viel Vergnügen bereitet!



 
Ein besonderer Besuch kam im August dieses Jahres: Kevin Loh aus Singapur spielte zunächst mehrere Kindergitarren von uns, dann Konzertgitarren. Wir haben seine Entwicklung über viele Jahre verfolgt. Inzwischen nimmt er an vielen internationalen Gitarrenwettbewerben teil. Persönlich hatten wir ihn und seinen Vater Marcus Loh, der ihn anfangs unterrichtete, bisher nicht kennengelernt. Dieses Jahr hat es endlich geklappt: Auf der Rückreise von einemFestival in Spanien besuchten uns die beiden in der Werkstatt. Kevin hatte Lust, unsere Gitarren auszuprobieren und wir kamen in den Genuss eines wunderschönen Konzertes.



Nicht zum ersten Mal, aber immer wieder gerne waren wir Gast bei den Rotenburger Gitarrentagen. Dieses Gitarrenseminar findet im Landheim Ahausen bei Rotenburg a.d.Wümme statt. Die auf allen Ebenen spürbare besondere Atmosphäre  dieser Veranstaltung ist die seltene Mischung aus konzentrierter Arbeit mit hervorragenden Dozenten in einer freundlich entspannten Grundstimmung und den Aufführungen hochkarätiger Solisten in der schönen, alten Dorfkirche.

In der Ausstellung wurden neben unseren Instrumenten Gitarren aus der Werkstatt von Frank-Peter und Markus Dietrich sowie von Ernie Rissman gezeigt und intensiv probiert.



















Wir wünschen schöne Festtage!












24 April 2015

Zum Tode von Gitarrenbaumeister Gerold Karl Hannabach




Ein strahlendblauer Himmel war der große Rahmen, als am 15 April dieses Jahres der Gitarrenbaumeister Gerold Karl Hannabach auf dem Bubenreuther Waldfriedhof zu Grabe getragen wurde.
Viele Menschen waren dort versammelt. Jeder Platz in der Kapelle war besetzt und bis weit auf den Vorplatz drängten sich Freunde und Bekannte. Die Trauerfeier wurde von Musik begleitet, die auf einem seiner Instrumente gespielt wurde.
In den ausführlichen Nachrufen der Handwerksseite wurde er als überragender Vertreter jener Instrumentenbauer gewürdigt, die nach Krieg und Vertreibung in Westdeutschland wieder an die ehrwürdigen Handwerkstraditionen ihrer böhmischen Heimat anknüpften. Der Gemeindevertreter erinnerte an Hannabachs außerordentlichen Einsatz für öffentliche Belange, an seine Weitsicht und Ausdauer, die ihn mit der Bubenreuther Instrumentenausstellung für immer verbinden.
Wir haben uns an diesem Tag von unserem Lehrmeister und Lebensfreund verabschiedet. Wir haben ihn sehr geliebt und verehrt. Seine Großzügigkeit und Warmherzigkeit, sein umfassendes Wissen, sein Schatz an Geschichten, sein Sinn für Details, sein skurriler Humor werden uns immer im Gedächtnis sein, solange wir denken können.
Er war ein wirklich außergewöhnlicher Instrumentenbauer, der mit seinem Ideenreichtum die Entwicklung der Gitarre in Deutschland vorangetrieben hat und er war ein großartiger Lehrer, stets bereit zu helfen und zu unterstützen; er war penibel, aber kein Pedant. Die Begegnung mit ihm hat unserem Leben eine sehr entscheidende Wendung gegeben.
In all der Trauer gibt es den tröstlichen Aspekt, dass Hannabach nicht nur in seinen Instrumenten weiterlebt, sondern auch in denen seiner Schüler, die er mit seinem Wissen gefördert und mit seiner Arbeit angespornt hat.