31 März 2013

und nun zu etwas ganz Anderem...


Zupfinstrumentenbauer spezialisieren sich in der Regel früh auf einen Bereich ihres Berufsfeldes – Gitarren, Mandolinen, Zithern, Lauten. Bei uns dreht sich alles mehr oder weniger um die Gitarre. Die Vorstellung, mich einmal intensiver mit einem anderen Segment „unserer“ Instrumentenfamilie zu befassen, hat mich schon lange beschäftigt. 
Als mir ein Kollege erzählte, dass der Lautenbaumeister Günter Mark einen Lautenbaukurs durchführen wollte, war ich deshalb gleich Feuer und Flamme. So entstand vor einem Jahr eine Renaissancelaute nach Gerle;


 für mich zum Teil sehr ungewohnte Arbeiten, die mir aber durchaus auch Impulse für den Gitarrenbau boten: Das Abstimmen der Decke zum Beispiel ist sicher nicht 1:1 übertragbar, aber viele der zugrunde liegenden Überlegungen lassen sich auch auf Aspekte der Deckenbearbeitung bei der klassischen Gitarre anwenden.

Als Günter Mark in diesem Frühjahr wieder einen einwöchigen Kurs zum Lautenbau anbot, diesmal mit freier Auswahl des Instruments, lockte mich die Vorstellung sehr, nochmals in dieser schönen Lautenbauwerkstatt in ruhigster Umgebung mit einigen anderen Kursteilnehmern, die ich nun schon kannte, unter der geduldigen, genauen und informativen Anleitung von Günter Mark arbeiten zu können – nicht zuletzt wegen der freundlichen und entspannten Atmosphäre beim Arbeiten und bei Essen und Gesprächen im Kreis der Familie.

Als Instrument wählte ich eine Barockmandoline nach Presbler– mit Abstand das kleinste Instrument, das in diesem Kurs entstehen sollte: immerhin war auch eine Theorbe in Planung! Fertig geworden bin ich in fünf Arbeitstagen natürlich nicht; immerhin gibt es nun aber schon die Muschel aus zweifarbiger Eibe zu sehen, 
die Decke mit Rosette ist fast fertig, der Steg in Arbeit. Ich bin gespannt auf das Resultat!